Die Keto-Diät ist eine fettreiche, kohlenhydratarme Ernährung. Durch die Einhaltung dieser Makronährstoffzusammensetzung wird ein Stoffwechselprozess ausgelöst, der Ketose genannt wird. Einfach ausgedrückt: Der Körper verbrennt Fett anstelle von Kohlenhydraten zur Energiegewinnung. Obwohl die Ketose heute als Mainstream-Methode zur Gewichtsreduktion verwendet wird, wurde sie ursprünglich entwickelt, um Anfälle bei Menschen mit Epilepsie zu kontrollieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass das, was du isst, auch deine mentale Gesundheit beeinflusst. Eine unzureichende Ernährung kann negative Auswirkungen auf deinen Körper haben. Da die Diät jedoch das Gehirn und das Nervensystem beeinflussen kann - wie es bei Epilepsie der Fall ist - kann sie auch deine Stimmung beeinflussen. Sie kann zu Dingen wie schlechter Entscheidungsfähigkeit, Müdigkeit oder einer verlangsamten Gehirnreaktion führen. Lass uns daher schauen, wie du solche Mangelzustände vermeiden kannst und inwiefern die ketogene Ernährung sogar hilfreich bei depressiven Gemütszuständen sein kann.
Es ist erwiesen, dass die Keto-Diät bei der Behandlung von Migräne, Epilepsie und Alzheimer hilfreich ist, genauso wie aber auch bei Diabetes oder zur Reduktion von lästigen Kilos. Darüber hinaus gibt es wissenschaftliche Belege für die Verwendung der Keto-Diät zur Behandlung von Stimmungsstörungen, einschließlich Depressionen, da die Diät dein Gehirn und Nervensystem auf verschiedene Weise positiv beeinflussen kann. Einige der Möglichkeiten, wie Keto dazu beitragen kann, sind im Folgenden aufgelistet:
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Die ketogene Ernährung ist vor allem am Anfang eine große Umstellung. Es ist besonders wichtig, viele gesunde Nährstoffe aufzunehmen, sich mit seinen Mahlzeiten intensiv zu beschäftigen und sich trotzdem ausgewogen zu ernähren. Andernfalls kann es zu einer Mangelernährung kommen.
Für die meisten Menschen ist Keto anfänglich extrem restriktiv, da sie auf Zucker, Stärke, Hülsenfrüchte und kohlenhydratreiches Obst und Gemüse verzichten müssen. Diese übermäßige Einschränkung kann dazu führen, dass du dich depressiv fühlst - sei es durch das Vermeiden von "Komfort"-Lebensmitteln, eine signifikante, abrupte Änderung deiner regulären Ernährung oder sogar durch einen Nährstoffmangel.
Nicht genug Zink, Magnesium oder Selen in deiner Ernährung zu bekommen, kann zu Depressionen beitragen. Zusätzlich hat eine Studie mit über 90.000 Menschen herausgefunden, dass der Ausschluss einer Lebensmittelgruppe aus der Ernährung mit Depressionen in Verbindung steht [5].
Außerdem gewöhnt sich nicht jeder sofort gut an die Ketose. Manchmal kann dein Körper Symptome zeigen, die schwer zu handhaben sind, wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Krämpfe und Müdigkeit. Obwohl sich dies durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr lösen kann, kann der Umgang mit solchen Symptomen, sofern sie zu lange andauern, zu Depressionen führen. Viele der Symptome treten innerhalb der ersten 5 Tage auf und werden als Keto-Grippe bezeichnet.
Obwohl die Keto-Diät viele potenzielle Vorteile hat, kann sie Probleme wie Nährstoffmangel, Nierenprobleme, Leberprobleme, Verstopfung und Stimmungsschwankungen verursachen. Versuche, viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten zu essen, um einige der Probleme zu vermeiden, die mit einer Keto-Diät einhergehen. Ebenso ist es enorm wichtig, gesunde Fette aufzunehmen, da wir in der ketogenen Ernährung tagtäglich sehr viel davon zu uns nehmen und schlechte Fettsäuren daher einen umso größeren Einfluss haben. Alles zu weiteren Nebenwirkungen und wie du diese vermeiden kannst, erfährst du hier.
Neben der anfänglichen Keto-Grippe oder Nebenwirkungen aufgrund von unausgewogenen Mahlzeiten, könnte auch eine soziale Komponente dazu beitragen, dass du depressive Stimmungen erlebst. Es kann auch jene Komponente der sozialen Isolation geben, besonders wenn sich viele deiner sozialen Zusammenkünfte um Essen drehen. Wenn du häufiger zu Hause kochst, um deine Keto-Diät einzuhalten, kann es sein, dass du depressive Episoden bekommst, wenn du dadurch sozial isoliert bist.
Versuche daher, dich aufgrund deines neuen Lebensstils nicht abzukapseln, sondern ersetze einfach gewisse kohlenhydratreiche Produkte in den Mahlzeiten wie etwa Reis oder Nudeln durch entsprechende Alternativen. So kannst du immer noch genau dasselbe essen wie deine Liebsten, ersetzt aber lediglich die Beilagen. Bei uns funktioniert das so wunderbar. Essen im Restaurant ist dafür schon etwas komplizierter und wir raten dir, dies erst zu tun, wenn du dich schon sehr gut mit den ketofreundlichen Lebensmitteln auskennst!
Da es auch andere Methoden zur Gewichtsabnahme gibt, solltest du die Keto-Diät beenden, wenn du neue Gefühle der Depression bemerkst. Keto sollte sich gut anfühlen, aber ist eventuell nicht für jede/n gleichermaßen geeignet. Wenn du die Diät jedoch nutzt, um deinen Blutzucker oder deine Epilepsie in den Griff zu bekommen, dann konsultiere deinen Arzt für weitere Ratschläge. Einige der Strategien, die du in Betracht ziehen kannst, wenn du mit der Ernährungsform weitermachen willst, sind:
Die Keto-Diät ist eine beliebte Ernährungsweise zur Gewichtsabnahme und zum Blutzuckermanagement, aber sie wurde ursprünglich zur Behandlung von Epilepsie entwickelt. Sie kann auch andere starke Effekte auf das Gehirn haben und kann eine Rolle bei der Behandlung von Stimmungsstörungen spielen.
Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Keto bei Depressionen auf verschiedene Weise helfen kann. Allerdings kann die restriktive Natur der Diät dazu führen, dass sich manche Menschen depressiv fühlen.
Die Keto-Diät ist nicht für jeden geeignet- insbesondere bei Vorerkrankungen solltest du deine Ernährung nicht im Alleingang einfach ändern. Wende dich vorab an entsprechendes Fachpersonal und diskutiert, ob die ketogene Ernährung das richtige für dich ist. Achte auf dich und deinen Körper, damit du die vielen positiven Vorteile von Keto auch für dich entdecken kannst!
[1] Brietzke, E., Mansur, R. B., Subramaniapillai, M., Balanzá-Martínez, V., Vinberg, M., González-Pinto, A., ... & McIntyre, R. S. (2018). Ketogenic diet as a metabolic therapy for mood disorders: evidence and developments. Neuroscience & Biobehavioral Reviews, 94, 11-16.
[2] Bansal, Y., & Kuhad, A. (2016). Mitochondrial dysfunction in depression. Current neuropharmacology, 14(6), 610-618.
[3] Gutiérrez-Rodelo, C., Roura-Guiberna, A., & Olivares-Reyes, J. A. (2017). Molecular mechanisms of insulin resistance: An update. Gac Med Mex, 153(2), 214-28.
[4] Dupuis, N., Curatolo, N., Benoist, J. F., & Auvin, S. (2015). Ketogenic diet exhibits anti‐inflammatory properties. Epilepsia, 56(7), e95-e98.
[5] Wang, J., Um, P., Dickerman, B. A., & Liu, J. (2018). Zinc, magnesium, selenium and depression: a review of the evidence, potential mechanisms and implications. Nutrients, 10(5), 584.