Die Ketose ist für die meisten Erwachsenen ein sicherer Stoffwechselzustand und hat viele gesundheitliche Vorteile. Diejenigen, die schwanger sind oder schwanger werden wollen, könnten sich jedoch fragen, ob die ketogene Diät und die damit verbundene Ketose auch in diesen Lebensabschnitt passt.
Ob die Ketose sicher und vorteilhaft für schwangere Frauen ist, ist eine sehr wichtige Fragestellung, über die man nachdenken sollte.
In diesem Artikel gehen wir näher auf diese wichtige Frage ein, damit du eine fundierte Entscheidungen darüber treffen kannst, ob du den ketogenen Lebensstil während der Schwangerschaft in Erwägung ziehst.
Wenn eine Frau schwanger ist, macht der Körper eine Menge Veränderungen durch. Auch wenn ein Paar versucht, schwanger zu werden, steht die Ernährung wahrscheinlich stärker im Fokus.
Schauen wir uns daher an, wie die Ketose in das Leben einer Frau passt, die versucht, schwanger zu werden oder vielleicht sogar schon schwanger ist.
Die Ketose kann tatsächlich hilfreich sein, um schwanger zu werden. Zum Beispiel wurde sie für Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) empfohlen, die Probleme hatten, schwanger zu werden (ein häufiges Symptom von PCOS). In einer Pilotstudie zu PCOS wurden zwei der untersuchten Frauen schwanger, obwohl sie zuvor mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen hatten [1].
Darüber hinaus ist eine gut geplante ketogene Diät ebenso sicher für den Durchschnittsmenschen wie für Frauen, die versuchen, schwanger zu werden, vor allem, wenn sie sich kohlenhydratreich oder nach der amerikanischen Standarddiät ernährten, bevor sie auf die kohlenhydratarme ketogene Diät umstellten und ihre Gesundheit verbesserten.
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Damit stellt sich also die nächste Frage: "Ist es sicher, die Ketose während der gesamten Schwangerschaft fortzusetzen?" Während die Ketose hilfreich sein kann, um schwanger zu werden, sind die Regeln während der Schwangerschaft ein wenig anders.
Bevor wir uns mit der Ketose in der Schwangerschaft befassen, sollten wir einige der weit verbreiteten Überzeugungen über die Ketose in dieser Lebensphase untersuchen - denn es gibt eine Menge falscher Informationen da draußen.
Wenn jemand davon spricht, dass die Ketose in der Schwangerschaft unsicher ist, bezieht er sich wahrscheinlich auf Studien zur diabetischen Ketoazidose (DKA) (Hier erfährst du alles über die Ketoazidose), die tatsächlich sehr schädlich und völlig anders als die Ernährungsketose ist.
Schauen wir uns daher ganz kurz ein paar Unterschiede an:
Wenn es Verwirrung über den Unterschied gibt, kann dies dazu führen, dass Fachleute annehmen, dass eine ernährungsbedingte Ketose die gleiche Wirkung wie eine Ketoazidose hat, insbesondere da Studien nahegelegt haben, dass die Ketoazidose schädlich für die Gehirnentwicklung des Fötus ist [2].
Dies hat zu der weit verbreiteten Annahme geführt, dass eine Ketose während der Schwangerschaft schädlich für das Baby ist - dies ist jedoch eine Fehlinformation.
Legen wir daher einen Blick auf die Fakten.
Die meisten schwangeren Frauen leiden unter morgendlicher Übelkeit, zumindest zu Beginn der Schwangerschaft. In Verbindung mit Übelkeit, geringem Appetit und Abneigungen gegen Nahrungsmittel ist es nicht ungewöhnlich, dass zumindest in der Anfangsphase der Schwangerschaft nur sporadisch und oft in geringen Mengen gegessen wird. Dies ist ein natürlicher Vorgang, der schwangere Frauen vorübergehend in die - und aus der Ketose führt.
Wir sollten an dieser Stelle anmerken, dass die Ketose ein natürlicher Teil des menschlichen Daseins ist. Zum Beispiel befindet sich der Körper zwischen dem Zeitpunkt, an dem wir zu Abend gegessen haben und dem Aufwachen, um unsere erste Mahlzeit einzunehmen, in einem Fastenzustand. Dies gilt für alle Menschen, auch für schwangere Frauen.
Zusätzlich kann der Zustand der Schwangerschaft die Ketose sogar begünstigen. Das liegt daran, dass der Blutketonspiegel bei gesunden schwangeren Frauen nach einer Fastennacht etwa dreimal höher ist als bei nicht schwangeren Frauen [3].
Es scheint so, als komme die Ketose bei schwangeren Frauen häufig, besonders in der Spätphase der Schwangerschaft. Der Fötus verwendet Ketone vor und unmittelbar nach der Geburt, um während des Wachstums essentielle Fette im Gehirn herzustellen [4].
Es gibt sogar einige Studien, die darauf hinweisen, dass Föten sogar ihre eigenen Ketone herstellen können. Dies könnte auch der Grund dafür sein, warum die Ketose bei schwangeren Frauen im dritten Trimester häufiger auftritt
In der Spätphase der Schwangerschaft schaltet auch der Stoffwechsel der Frau in einen katabolen Zustand (Abbau von Molekülen). Das bedeutet, dass die Ketose häufiger auftritt [5].
Dazu kommt es zu häufigem Auftreten von Essensaversionen und Übelkeit bei vielen Schwangeren. Dies allein wird natürlich die Häufigkeit und Menge der Nahrungsaufnahme reduzieren, was den Körper leichter in die Ketose bringt.
Obwohl die Ketose natürlich und sicher ist, wenn sie effektiv durchgeführt wird, finden im Körper einer Frau große Veränderungen statt und während dieses Lebenszyklus sollten zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Hier sind einige Dinge, die du beachten solltest, wenn du schwanger bist, ob in Ketose oder nicht:
Während zusätzliche Überlegungen bezüglich der Ernährung während der Schwangerschaft definitiv angestellt werden müssen, solltest du dich nicht durch Angstmacherei davon überzeugen lassen, dass eine gesunde ketogene Diät schädlich ist - besonders im Vergleich zu der Standarddiät, die die meisten Menschen essen. Wie immer ist die richtige Balance entscheidend sowie das Hören auf den eigenen Körper.
Quellen:
[1] Mavropoulos, John C et al. “The Effects of a Low-Carbohydrate, Ketogenic Diet on the Polycystic Ovary Syndrome: A Pilot Study.” Nutrition & Metabolism.
[2] (2005): 35. PMC. Web. [2] Rizzo, Thomas A., Sharon L. Dooley, Boyd E. Metzger, Nam H. Cho, Edward S. Ogata, and Bernard L. Silverman. “Prenatal and Perinatal Influences on Long-term Psychomotor Development in Offspring of Diabetic Mothers.” American Journal of Obstetrics and Gynecology 173.6 (1995): 1753-758. Web.
[3] Felig, P., and V. Lynch. “Starvation in Human Pregnancy: Hypoglycemia, Hypoinsulinemia, and Hyperketonemia.” Science 170.3961 (1970): 990-92. Web.
[4] Herrera, E. “Metabolic Adaptations in Pregnancy and Their Implications for the Availability of Substrates to the Fetus.” European Journal of Clinical Nutrition 54 (2000): n. pag. Web.
[5] Coetzee, E. J., W. P. U. Jackson, and P. A. Berman. “Ketonuria in Pregnancy–With Special Reference to Calorie-restricted Food Intake in Obese Diabetics.” Diabetes 29.3 (1980): 177-81. Web.