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Keto bei Hashimoto: Wie passen Keto und deine Schilddrüse zusammen?

August 22, 2021

Keto bei Hashimoto

Keto bei Hashimoto

Wie passen Keto und deine Schilddrüse zusammen?

 

Schilddrüsenhormone wirken sich auf nahezu jedes System im Körper aus und haben einen großen Einfluss auf die Stoffwechselrate und die allgemeine Gesundheit. Aus diesem Grund können Erkrankungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis Symptome verursachen, die die Lebensqualität durchaus enorm beeinträchtigen.

Wir möchten heute mit euch daher die Frage klären, ob eine kohlenhydratarme oder ketogene Ernährung für Menschen mit Morbus Hashimoto oder anderen Schilddrüsenunterfunktionen hilfreich oder schädlich ist. In diesem Artikel werden die Auswirkungen von Keto auf die Schilddrüsengesundheit in verschiedenen Bevölkerungsgruppen näher betrachten und Empfehlungen zur Optimierung der Schilddrüsengesundheit gegeben. Wir beziehen uns dabei auf verschiedenste wissenschaftliche Studien, um unsere Empfehlungen zu belegen.

 

Was ist die Keto Diät?

Die ketogene Diät, eine fettreiche und sehr kohlenhydratarme Diät, ist in letzter Zeit zu einer beliebten Wahl für Menschen geworden, die Gewicht und ein paar Zentimeter an Umfang verlieren wollen. In der Vergangenheit wurde die Diät vorrangig eingesetzt, um die Symptome von Epilepsie bei Kindern zu lindern. Mittlerweile wurden die positiven Auswirkungen für viele weitere Erkrankungen und Lebenssituation als eine empfehlenswerte Ernährungsform entdeckt.

Die ketogene Diät versetzt unseren Körper in einen Zustand der Ketose, in dem er Fett aus der Nahrung oder aus den eigenen Fettzellen als Brennstoff verbrennt. Fett wird zur Hauptbrennstoffquelle, im Gegensatz zu Glukose aus Kohlenhydraten und Zucker.

Kohlenhydratarme Diäten, wie die ketogene Diät, werden zur Reduzierung des Körperfetts eingesetzt. Ein Teil dieses Gewichtsverlusts ist auf die Kalorienrestriktion zurückzuführen, die sich aus dem Verzicht auf eine erhebliche Menge an Kohlenhydraten ergibt. Bei der traditionellen ketogenen Diät wird die Aufnahme von Kohlenhydraten aus Obst, Getreide und Stärke im Allgemeinen auf weniger als 15 Gramm pro Tag begrenzt- allerdings haben verschiedene Menschen unterschiedliche Schwellenwerte dafür, wie viele Kohlenhydrate sie zu sich nehmen können, ohne aus dem Zustand der Ketose "herausgeworfen" zu werden.

Diejenigen, die eine ketogene Diät einhalten, verzehren große Mengen an Fett, mäßig viel Eiweiß und nicht stärkehaltiges Gemüse und konzentrieren sich weniger auf den Verzehr von Lebensmitteln, die größere Mengen an Kohlenhydraten enthalten. Das macht die Diät sehr sättigend und in den meisten Fällen leichter durchzuhalten als andere Diäten, da sie reichlich Fette enthält, die zur Sättigung beitragen.

Keto kann dabei helfen, Energie, Blutzuckerspiegel, Schmerzen, Entzündungen, Migräne und oxidativen Stress zu verbessern. Sie kann auch zu einer besseren Gehirnfunktion und Stimmungsregulierung beitragen. Die Forschung hat gezeigt, dass die ketogene Ernährung bei einer Reihe von Erkrankungen hilfreich sein kann, von neurologischen Problemen wie Multipler Sklerose und Epilepsie bis hin zur reaktiven Hypoglykämie und Diabetes. Allerdings gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.

Mehr zu weiteren Vorerkrankungen und Situationen, in denen du unbedingt Keto ausprobieren oder auch eher davon absehen solltest, erfährst du hier

 

Keto bei Hashimoto 

 

Falls du weitere wissenschaftliche Hintergründe sowie Inspirationen zum Ketogenen Lebensstil erfahren möchtest, probiere doch unsere 30 Tage Keto Challenge aus!

 

Was sind die Funktionen der Schilddrüsenhormone?

Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse, die sich an der Vorderseite des Halses befindet. Die Funktion der Schilddrüse besteht darin, den Mineralstoff Jod mit der Aminosäure Tyrosin zu verbinden, um Monoiodthyronin (T1), Diiodthyronin (T2) und die beiden Haupthormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) zu bilden. Obwohl die Schilddrüse mehr als viermal so viel T4 wie T3 produziert, gilt nur T3 als die "aktive" Form des Schilddrüsenhormons, die für seine zahlreichen Wirkungen verantwortlich ist. Außerdem kann T4 in T3 umgewandelt werden.

Bei Bedarf werden T3 und T4 an ein Protein namens „schilddrüsenbindendes Globulin“ (TBG) gebunden und in den Blutkreislauf abgegeben, um zu den Geweben und Organen im ganzen Körper transportiert zu werden. In der Leber und anderen Organen wird der größte Teil des T4 in T3 umgewandelt, welches sich an spezifische Rezeptoren in deinen Zellen bindet und eine Reihe von Stoffwechselwirkungen hervorruft.

Ein Teil des T4 wird jedoch in „umgekehrtes“ Trijodthyronin (RT3) umgewandelt. RT3 ist im Wesentlichen ein inaktives "Spiegelbild" von T3, welches sich an den T3-Rezeptor binden und dessen Wirkung blockieren kann. Obwohl die Umwandlung von RT3 normal ist, werden erhöhte RT3-Werte häufig in Zeiten von Stress oder Krankheit beobachtet.

 

In den Zellen deines Körpers wirkt T3 wie folgt:

  1. Reguliert die Stoffwechselrate und die Kalorienverbrennung
  2. Steuert die Körpertemperatur
  3. Beeinflusst die Herzfrequenz
  4. Unterstützt die Gehirnfunktion
  5. Beeinflusst die Muskelkontraktion und den Erhalt der Muskelmasse
  6. Hilft bei der Erhaltung der Knochengesundheit

Eine Reihe von Drüsen arbeitet zusammen, um sicherzustellen, dass dein Körper die richtige Menge an Schilddrüsenhormonen in seinem System zirkulieren hat.

Wenn der Schilddrüsenhormonspiegel zu niedrig ist, schüttet der Hypothalamus im Gehirn Thyreotropin-Releasing-Hormon (TRH) aus, das die benachbarte Hypophyse zur Produktion von Thyreoidea-stimulierendem Hormon (TSH) anregt. TSH veranlasst dann die Schilddrüse, ihre Produktion von Schilddrüsenhormonen zu erhöhen und sie in den Blutkreislauf abzugeben.

Ist der zirkulierende Schilddrüsenspiegel hingegen höher als nötig, produzieren und geben Hypothalamus und Hypophyse weniger dieser Hormone ab, wodurch die Menge an Schilddrüsenhormonen im Blutkreislauf sinkt.

Im Falle einer Schilddrüsenerkrankung funktioniert dieses System jedoch nicht so, wie es eigentlich vorgesehen ist.

 

Welche Formen von Schilddrüsenerkrankungen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Schilddrüsenerkrankungen, aber die beiden häufigsten sind die Basedowsche Krankheit und die Hashimoto-Thyreoiditis. Lasst uns schauen, wie sich die unterschiedlichen Krankheitsformen definieren und unterscheiden.

 

  1. Morbus Basedow

Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, bei der schilddrüsenstimulierende Immunglobulin (TSI) Antikörper die Schilddrüse dazu bringen, mehr Schilddrüsenhormone zu produzieren als benötigt. Die Basedow-Krankheit ist bei weitem die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder einen erhöhten Schilddrüsenhormonspiegel.

Die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion sind typischerweise mittelschwer bis schwer und können sich wie folgt äußern:

  • Nervosität
  • Gewichtsverlust, trotz erhöhtem Appetit
  • Schlafschwierigkeiten/Schlaflosigkeit
  • Zittern der Hände
  • Schwitzen und Hitzeunverträglichkeit
  • Schnelles Herzklopfen
  • Erhöhte Stuhlgangshäufigkeit
  • hervortretende Augen
  • Kropf (vergrößerte Schilddrüse)
  • verminderter Menstruationsfluss oder Ausbleiben der Periode

Eine unbehandelte Hyperthyreose kann zu Veränderungen der Herzfrequenz und des Herzrhythmus führen, die potenziell tödlich sein können. Morbus Basedow wird mit radioaktivem Jod, einer Operation und/oder durch die Einnahme von Medikamenten gegen die Schilddrüse behandelt.

 

  1. Hashimoto-Thyreoiditis

Wie Morbus Basedow ist auch die Hashimoto-Thyreoiditis (auch bekannt als Morbus Hashimoto) eine Autoimmunerkrankung. Anstatt jedoch Antikörper zu bilden, die die Schilddrüse dazu anregen, mehr Schilddrüsenhormone zu produzieren, bildet dein Körper Antikörper, die die Schilddrüse allmählich zerstören und ihre Fähigkeit, Hormone zu produzieren, beeinträchtigen. Dies führt zu einer Hypothyreose. Die Hauptantikörper, die für das Hashimoto-Syndrom verantwortlich sind, sind TPO (Schilddrüsenperoxidase)-Antikörper und Antithyroglobulin-Antikörper.

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für eine primäre Hypothyreose, ein Zustand, bei dem die Hypophyse ausreichend TSH produziert, die Schilddrüse aber nicht genügend Schilddrüsenhormone als Reaktion darauf bilden kann. Sie ist bei Frauen bis zu 10-mal häufiger als bei Männern und betrifft schätzungsweise 1-2% aller Frauen [1]. Die Entwicklung der Hashimoto-Krankheit wird laut wissenschaftlichen Belegen stark von den Genen und Umweltfaktoren beeinflusst, wie z.B. Infektionen, Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien und Medikamenten sowie Nährstoffmängeln.

Obwohl eine Minderheit der Menschen mit Hashimoto's keine spürbaren Symptome hat, haben die meisten eines oder mehrere der folgenden Symptome, die von leicht bis schwer reichen können:

  • Trägheit und Müdigkeit
  • Gewichtszunahme, trotz normalem oder vermindertem Appetit
  • erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Kälte
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Depression
  • Verstopfung
  • trockene Haut und Haare
  • Haarausfall
  • erhöhter Menstruationsfluss
  • Kropf (vergrößerte Schilddrüse)

 

Während der Zeit, in der die Schilddrüse zerstört wird, können Menschen mit Hashimoto gelegentlich zwischen den Symptomen einer Hypothyreose und Hyperthyreose hin und her wechseln. Zum Beispiel kann es passieren, dass du zwischen einer leichte Gewichtszu- und wieder -abnahme schwankst, obwohl du deine Essgewohnheiten nicht änderst. Mit der Zeit verlangsamt sich jedoch das gesamte System, da die Schilddrüse unteraktiv wird und keine Schilddrüsenhormone mehr produzieren kann.

Hashimoto-Thyreoiditis wird typischerweise diagnostiziert, indem man auf erhöhte Werte von TPO- oder Antithyroglobulin-Antikörpern im Blut prüft. Die Forschung zeigt jedoch, dass, obwohl etwa 5% der Menschen mit Hashimoto keine Schilddrüsenantikörper im Blut haben, ein Ultraschall oder eine Biopsie der Schilddrüse dennoch Veränderungen zeigt, die auf die Krankheit hinweisen. Diese Menschen neigen dazu, mildere Hypothyreose-Symptome zu haben als diejenigen mit erhöhten TPO- oder Antithyroglobulin-Antikörpern [2].

Es ist wichtig, eine gründliche Laboruntersuchung durchführen zu lassen, wenn du vermutest, dass du eine Schilddrüsenerkrankung hast. Hier ist eine Liste von Laboruntersuchungen, die helfen können, Schilddrüsenprobleme zu identifizieren.

 

  1. Nicht-Hashimoto-Hypothyreose

Manche Menschen haben eine Schilddrüsenunterfunktion, die nicht auf die Hashimoto-Krankheit zurückzuführen ist. Obwohl diese Menschen typischerweise ähnliche Symptome wie diejenigen mit Hashimoto haben, ist ihre Krankheit nicht autoimmun bedingt.

 

Zu den Ursachen einer nicht-autoimmunen Hypothyreose gehören:

  • Abnormale Wucherungen der Schilddrüse
  • Bestimmte Medikamente, einschließlich solcher, die zur Behandlung von Krebs, Herzerkrankungen oder Depressionen eingesetzt werden
  • Defekte in der Hypophyse oder im Hypothalamus
  • Genetische Defekte in der Schilddrüsenproduktion (selten - meist bei der Geburt oder kurz danach vorhanden)

Die Behandlung von Hashimoto-Thyreoiditis und anderen Formen der Schilddrüsenunterfunktion beinhaltet die Einnahme von Schilddrüsenhormonen in Form von synthetischem T4 (Levothyroxin), synthetischem T3 (Liothyronin-Natrium) und/oder natürlicher Schweineschilddrüse (Armour, Nature-Throid oder WP Thyroid).

 

Wie wirken sich Keto- und Low-Carb-Diäten auf Menschen mit einer NORMALEN Schilddrüsenfunktion aus?

In diesem Abschnitt wollen wir uns grundsätzlich rein auf die Schilddrüsenfunktion konzentrieren- nicht etwa auf andere positive und negative Auswirkungen auf den Körper durch Diäten!

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Hungerkuren und sehr kalorienarme Diäten den Spiegel der zirkulierenden Schilddrüsenhormone in der Blutbahn senken können [3], [4]. Auch bei kohlenhydratarmen und ketogenen Diäten wurde festgestellt, dass sie den T3-Spiegel im Blut senken. Dies macht durchaus Sinn, da diese Diäten oft physiologische Veränderungen hervorrufen, die dem Fasten ähneln [5], [6].

Und obwohl ein niedriger T3-Spiegel allein nicht auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweist, deutet unter anderem eine aktuelle Studie darauf hin, dass eine reduzierte Schilddrüsenaktivität bei einigen anfälligen Personen auftreten kann, die eine sehr strenge Keto-Diät einhalten.

In dieser 2017 durchgeführten Studie mit epilepsiekranken Kindern entwickelten 20 von 120 Probanden (über 16 %) innerhalb von sechs Monaten nach Beginn einer ketogenen Diät eine Schilddrüsenunterfunktion und wurden mit synthetischem T4-Schilddrüsenhormon behandelt [7]. Wichtig ist, dass die klassische ketogene Diät zur Behandlung von Epilepsie einen stark eingeschränkten Kohlenhydratanteil und einen niedrigen Proteingehalt aufweist. Es ist nicht bekannt, ob die Hinzufügung von 10-15 Gramm Kohlenhydraten und die Erhöhung der Proteinzufuhr die Ergebnisse verändert hätten.

Tatsächlich deuten jahrzehntealte Forschungen an gesunden Menschen darauf hin, dass das Ausmaß der Kohlenhydratrestriktion in Verbindung mit einer Kalorienrestriktion einen Einfluss darauf hat, wie stark der T3-Spiegel sinkt.

So zeigte eine Studie aus dem Jahr 1976 an fettleibigen Menschen, dass der T3-Spiegel während einer kohlenhydratfreien 800-Kalorien-Diät deutlich sank, während er sich bei einer 800-Kalorien-Diät mit mindestens 50 Gramm Kohlenhydraten pro Tag kaum veränderte [8].

Doch selbst wenn die Kalorienzufuhr nicht eingeschränkt wird, führen sehr kohlenhydratarme Diäten häufig zu niedrigeren T3-Werten im Blut. Studien deuten jedoch darauf hin, dass die körperliche Leistungsfähigkeit und die Stoffwechselrate durch diese Verringerung des T3-Spiegels nicht beeinträchtigt zu werden scheinen [9].

In einer Studie mit übergewichtigen erwachsenen Typ-2-Diabetikern, die eine auf weniger als 20 Gramm Kohlenhydrate pro Tag beschränkte Ernährung zu sich nahmen, sank der TSH-Spiegel im Durchschnitt von 1,6 auf 1,4 mIU/L. Dies lässt darauf schließen, dass die Studienteilnehmer weniger Schilddrüsenhormone benötigten, obwohl T3 nicht gemessen wurde. Außerdem erlebten sie mehrere der positiven Effekte, die typischerweise bei Keto-Diäten beobachtet werden, darunter Gewichtsverlust und deutliche Verbesserungen bei der Blutzuckerkontrolle und der Insulinempfindlichkeit [10].

Es ist wichtig zu beachten, dass die durchgeführten Studien klein und von kurzer Dauer waren. Es ist wahrscheinlich, dass manche Menschen wesentlich stärkere Veränderungen des Schilddrüsenhormonspiegels - und deren Auswirkungen - erfahren als andere.

Derzeit sind die Auswirkungen ketogener und sehr kohlenhydratarmer Diäten auf die langfristige Schilddrüsengesundheit noch umstritten. Einige Forscher und Ärzte vertreten die Ansicht, dass eine ketogene Ernährung die Empfindlichkeit der Schilddrüsenhormone verbessere, so dass der Körper mit niedrigeren T3-Werten arbeiten kann. Andere wiederum empfehlen, die Kohlenhydratzufuhr schrittweise zu reduzieren, um potenziell negative Auswirkungen auf die Schilddrüsengesundheit zu verringern.

 

Wie wirken sich Keto-Diäten und kohlenhydratarme Diäten auf Menschen mit Hashimoto-Krankheit aus?

Eine kohlenhydratarme Ernährung auf der Grundlage von Vollwertkost kann bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen, einschließlich der Hashimoto-Thyreoiditis, von Vorteil sein. Tatsächlich haben viele Menschen mit Hashimoto über eine Besserung ihrer Symptome berichtet, nachdem sie auf diese Ernährungsweise umgestellt hatten. Leider gibt es derzeit nur wenige offizielle Forschungsergebnisse zu Keto- und kohlenhydratarmen Diäten bei Hashimoto-Thyreoiditis. Was es jedoch gibt, ist ermutigend.

In einer kontrollierten Studie aus dem Jahr 2016 mit 180 Menschen mit Hashimoto-Krankheit folgte eine Gruppe einer eiweißreichen, kohlenhydratarmen (12-15 % der Kalorien) Diät. Darüber hinaus vermied diese Gruppe Goitrogene (Verbindungen, die die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen), Hülsenfrüchte, Eier, Milchprodukte und Gluten. Die Kontrollgruppe hielt sich während desselben 3-wöchigen Zeitraums an eine kalorienarme Standarddiät, bei der keine spezifischen Lebensmittel ausgeschlossen wurden [11].

Am Ende der Studie zeigte die kohlenhydratarme Gruppe die folgenden Verbesserungen:

  • eine 44%ige Abnahme der TPO-Antikörper
  • einen Rückgang der Antithyreoglobulin-Antikörper um 40
  • eine Verringerung des Körpergewichts um 5 %.

 

In der kalorienarmen Gruppe hingegen stiegen die Antithyreoglobulin-Antikörper um 9 % und die TPO-Antikörper um 16 % an. Obwohl beide Gruppen Gewicht verloren, verlor die kalorienarme Gruppe mehr Magermasse und weniger Fettmasse als die kohlenhydratarme Gruppe.

Fallstudien unterstützen auch den Einsatz von kohlenhydratarmen Diäten bei Diabetikern und fettleibigen Menschen mit Hashimoto-Syndrom, wenn sie mit einer Schilddrüsenhormon-Substitution kombiniert werden [12].

Darüber hinaus kann der Verzicht auf kohlenhydrat- und zuckerhaltige Nahrungsmittel bei Verdauungsproblemen von Vorteil sein. Eine Fall-Kontroll-Studie mit 45 Personen ergab, dass 73 % der Hashimoto-Patienten Anzeichen einer Fruktose- und/oder Laktosemalabsorption aufwiesen, die zu Symptomen wie Blähungen, Krämpfen, Blähungen und lockerem Stuhl führten [13].

 

Wie kohlenhydratarm solltest du dich ernähren, wenn du an der Hashimoto-Krankheit leidest?

Die kohlenhydratarmen Diäten, die von Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion in den zuvor besprochenen Studien konsumiert wurden, enthielten zwischen 60 und 130 Gramm Kohlenhydrate pro Tag, was für die meisten Menschen außerhalb des Bereichs der Ketose liegt.

Viele Ärzte, die mit ketogenen Diäten zur Gewichtsabnahme, bei Diabetes oder anderen Erkrankungen arbeiten, empfehlen ihren Patienten mit Hashimoto, eine drastisch kohlenhydratreduzierte Ernährung mit weniger als 20 Gramm Gesamtkohlenhydraten pro Tag zu vermeiden.

Fachärzte empfehlen für Personen mit Schilddrüsenunterfunktion ein Minimum von 30 Gramm Nettokohlenhydraten (Gesamtkohlenhydrate minus Ballaststoffe) in Verbindung mit einem Schilddrüsenersatz. Wenn du also an Hashimoto erkrankt bist und eine Keto-Diät durchführen möchtest, solltest du eine extrem strenge Einschränkung der Kohlenhydrate über längere Zeiträume vermeiden und eher in eine „ultra“-Low-Carb-Variante der Ernährungsweise umschwenken.

Auch wenn ein leichtes intermittierendes Fasten (z. B. alle Mahlzeiten innerhalb eines 8-Stunden-Fensters) in Ordnung ist, wird ein längeres Fasten von 24 Stunden oder mehr für Menschen mit Hashimoto nicht empfohlen, da es die Schilddrüse übermäßig belastet.

 

Zu vermeidende oder einzuschränkende Lebensmittel bei Hashimoto-Thyreoiditis

Wenn du bei Hashimoto bestimmte Lebensmittel meidest oder einschränkst, kann dies ebenso dazu beitragen, die Symptome zu lindern oder möglicherweise sogar das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

 

Entzündungsfördernde Lebensmittel

Da bestimmte Lebensmittel dafür bekannt sind, dass sie Autoimmunerkrankungen verschlimmern, kann das Weglassen dieser Lebensmittel oder ihre starke Einschränkung möglicherweise zu einer Verbesserung der Symptome und/oder des Krankheitsverlaufs führen.

Hier ist eine Liste der häufigsten Übeltäter:

 

  • Gluten, zum Teil aufgrund des Zusammenhangs zwischen einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse und der Zöliakie, die durch die Unfähigkeit, Gluten zu absorbieren, gekennzeichnet ist
  • andere Getreidesorten, insbesondere solche, die Gluten enthalten, wie Weizen, Gerste und Roggen
  • Hülsenfrüchte, einschließlich Bohnen, Linsen und Erdnüsse
  • Soja

 

Unsere Recherche hat ergeben, dass vom medizinischen Fachpersonal berichtet wird, dass die Autoimmun-Paleo-Diät (AIP) vielen der Patienten geholfen hat, die Symptome und Schilddrüsenantikörper zu reduzieren. Dieser Ansatz ist jedoch recht streng, da er neben den oben genannten Lebensmitteln auch Eier, Milchprodukte, Nüsse und Samen, Koffein und Alkohol ausschließt.

Jeder Mensch ist anders - was für den einen funktioniert, muss für den anderen nicht gelten. Beginne mit den grundlegenden Empfehlungen, eine kohlenhydratreduzierte Ernährung einzuhalten und Gluten, Getreide, Hülsenfrüchte und Soja zu meiden. Wenn die Symptome nach diesen Änderungen länger als zwei Monate anhalten, solltest du einige oder alle der im AIP-Protokoll aufgeführten Lebensmittel ausschließen.

 

Goitrogene

Viele Pflanzen enthalten Goitrogene, Verbindungen, die die Fähigkeit der Schilddrüse, Jod aufzunehmen, beeinträchtigen und die Wirkung von TPO hemmen können.

Goitrogene sind in mehreren gesunden, kohlenhydratarmen Gemüsesorten enthalten, darunter:

  • Bok Choy
  • Brokkoli
  • Rosenkohl
  • Kohl
  • Blumenkohl
  • Grünkohl
  • Grünkohl
  • Spinat

Da sie Antioxidantien, Mikronährstoffe und Ballaststoffe liefern, ist es nicht empfehlenswert, auf diese Gemüsesorten gänzlich zu verzichten. Glücklicherweise kann eine ausreichende Jodzufuhr den potenziell negativen Auswirkungen der Goitrogene entgegenwirken.

Außerdem kann der Gehalt an Goitrogenen durch Fermentieren, Mikrowellenkochen, Dämpfen oder Kochen dieser Gemüsesorten um 33-50 % oder mehr reduziert werden, je nach Dauer der Kochzeit [14].

 

Jod bei Schilddrüsenerkrankungen 

 

Nährstoffe, auf die man bei Schilddrüsenerkrankungen achten sollte!

  1. Jod

Da Jod für die Bildung von Schilddrüsenhormonen benötigt wird, ist eine ausreichende Versorgung mit Jod in der Ernährung entscheidend. Allerdings können extrem hohe Joddosen auch problematisch sein. In einer Studie wurde bei einem Teil der dänischen Kinder und Erwachsenen, die an einem konservativen Jodsalz-Ergänzungsprogramm teilnahmen, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse festgestellt [15].

Die empfohlene Tagesdosis (Recommended Dietary Allowance, RDA) für Jod beträgt 150 mcg für die meisten Menschen und 220 mcg für schwangere Frauen.

Die Ergänzung mit Jod ist ein umstrittenes Thema. Jodmangel ist zwar in Entwicklungsländern häufiger anzutreffen, aber jeder kann einen Jodmangel bekommen. Andererseits kann sich eine zu hohe Jodzufuhr negativ auf die Schilddrüse auswirken und beispielsweise das Risiko einer Autoimmunthyreoiditis oder eines Kropfes erhöhen. Einige Experten empfehlen eine zusätzliche Jodzufuhr, weil sie den Halogenen (Fluorid, Chlorid, Bromid) entgegenwirkt, denen wir täglich ausgesetzt sind. Andere wiederum vertreten eine konservativere Haltung und argumentieren, dass eine ausgewogene Ernährung den gesamten Jodbedarf des Körpers decken kann.

Zu den besten Jodquellen gehören Meeresfrüchte und Jodsalz, das 100 mcg pro 1/4 Teelöffel liefert.

 

  1. Selen

Selen hilft bei der Umwandlung von T4 in das aktive Schilddrüsenhormon T3. Eine kürzlich erschienene Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2017 kam zu dem Schluss, dass eine Selensupplementierung bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis, die niedrige Selenspiegel im Blut haben, von Vorteil sein kann [16]. Dies muss jedoch mit einer angemessenen Jodzufuhr gekoppelt werden.

Die empfohlene Tagesdosis für Selen beträgt 100-400 mcg pro Tag.

Die beste Nahrungsquelle für Selen sind Paranüsse, die im Durchschnitt etwa 50 mcg pro Stück liefern. Allerdings variieren Paranüsse in Größe und Selengehalt. Weitere Quellen sind andere Nüsse, Meeresfrüchte, Geflügel und Fleisch, einschließlich Organen.

 

  1. Vitamin D

Forscher haben einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Status und Hashimoto-Thyreoiditis nachgewiesen [17].

In einer Studie führte eine hochdosierte Vitamin-D-Therapie bei Erwachsenen mit Hashimoto-Thyreoiditis zu einer Normalisierung des Vitamin-D-Serumspiegels und zu einer 20%igen Reduzierung der TPO-Antikörper.

Sonnenbestrahlung ist der beste Weg, um den Vitamin-D-Spiegel auf natürliche Weise zu erhöhen. Vitamin D kann auch durch den regelmäßigen Verzehr von fettem Fisch wie Makrele, Lachs und Sardinen gewonnen werden. Für manche Menschen kann jedoch eine Supplementierung erforderlich sein, um den Serumspiegel im optimalen Bereich von 30-60 ng/ml zu halten.

 

Kurze Zusammenfassung

Insgesamt hat es den Anschein, dass kohlenhydratarme und ketogene Diäten zwar den Gehalt an Schilddrüsenhormonen im Blut senken, dies aber keine Auswirkungen auf die Gesundheit, die Fähigkeit zur Gewichtsabnahme oder das Energieniveau hat. Im Gegenteil: Viele Menschen reagieren auf die Einschränkung der Kohlenhydrate mit einer Verbesserung der Körperzusammensetzung, der Vitalität und der Gesundheitskennzahlen.

Darüber hinaus kann eine kohlenhydratarme oder ketogene Diät mit wenig entzündungsfördernden Lebensmitteln für Menschen mit Hashimoto-Krankheit von Vorteil sein.

Eine extreme Einschränkung der Kohlenhydrate (d. h. weniger als 20 Gramm Kohlenhydrate pro Tag) ist jedoch für Menschen mit einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse langfristig nicht ratsam. Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion sollten täglich mindestens 20 Gramm Nettokohlenhydrate (Gesamtkohlenhydrate minus Ballaststoffe) zu sich nehmen.

Wie bei vielen Dingen in der Ernährung ist die optimale Kohlenhydratzufuhr für die Schilddrüsengesundheit von Person zu Person unterschiedlich. Die Beobachtung deines Wohlbefindens und deiner Leistungsfähigkeit, deines Schilddrüsenhormonspiegels und deines Antikörperstatus kann dir dabei helfen, einen persönlichen kohlenhydratarmen Lebensstil zu entwickeln, der für dich optimal ist.

 

Quellen zum Nachlesen:

[1]        Sanyal, D. (2014). Spectrum of Hashimoto's thyroiditis: Clinical, biochemical & cytomorphologic profile. The Indian journal of medical research140(6), 710.

[2]        Rotondi, M., De Martinis, L., Coperchini, F., Pignatti, P., Pirali, B., Ghilotti, S., ... & Chiovato, L. (2014). Serum negative autoimmune thyroiditis displays a milder clinical picture compared with classic Hashimoto’s thyroiditis. Eur J Endocrinol171(1), 31-36.

[3]        Rabast, U., Hahn, A., Reiners, C., & Ehl, M. (1981). Thyroid hormone changes in obese subjects during fasting and a very-low-calorie diet. International journal of obesity5(3), 305-311.

[4]        Wadden, T. A., Mason, G., Foster, G. D., Stunkard, A. J., & Prange, A. J. (1990). Effects of a very low calorie diet on weight, thyroid hormones and mood. International Journal of Obesity14(3), 249-258.

[5]        Ullrich, I. H., Peters, P. J., & Albrink, M. J. (1985). Effect of low-carbohydrate diets high in either fat or protein on thyroid function, plasma insulin, glucose, and triglycerides in healthy young adults. Journal of the American College of Nutrition4(4), 451-459.

[6]        Fery, F., Bourdoux, P., Christophe, J., & Balasse, E. O. (1982). Hormonal and metabolic changes induced by an isocaloric isoproteinic ketogenic diet in healthy subjects. Diabète & métabolisme8(4), 299-305.

[7]        Kose, E., Guzel, O., Demir, K., & Arslan, N. (2017). Changes of thyroid hormonal status in patients receiving ketogenic diet due to intractable epilepsy. Journal of Pediatric Endocrinology and Metabolism30(4), 411-416.

[8]        Spaulding, S. W., Chopra, I. J., Sherwin, R. S., & Lyall, S. S. (1976). Effect of caloric restriction and dietary composition on serum T3 and reverse T3 in man. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism42(1), 197-200.

[9]        Phinney, S. D., Bistrian, B. R., Wolfe, R. R., & Blackburn, G. L. (1983). The human metabolic response to chronic ketosis without caloric restriction: physical and biochemical adaptation. Metabolism32(8), 757-768.

[10]      Yancy, W. S., Foy, M., Chalecki, A. M., Vernon, M. C., & Westman, E. C. (2005). A low-carbohydrate, ketogenic diet to treat type 2 diabetes. Nutrition & metabolism2(1), 1-7.

[11]      Esposito, T., Lobaccaro, J. M., Esposito, M. G., Monda, V., Messina, A., Paolisso, G., ... & Messina, G. (2016). Effects of low-carbohydrate diet therapy in overweight subjects with autoimmune thyroiditis: possible synergism with ChREBP. Drug design, development and therapy10, 2939.

[12]      Hexeberg, S., & Lindberg, F. A. (2008). Insulin-using woman with type 2 diabetes and weight problems. Tidsskrift for den Norske laegeforening: tidsskrift for praktisk medicin, ny raekke128(4), 443-445.

[13]      Heckl, S., Reiners, C., Buck, A. K., Schäfer, A., Dick, A., & Scheurlen, M. (2016). Evidence of impaired carbohydrate assimilation in euthyroid patients with Hashimoto’s thyroiditis. European journal of clinical nutrition70(2), 222-228.

[14]      Rungapamestry, V., Duncan, A. J., Fuller, Z., & Ratcliffe, B. (2007). Effect of cooking brassica vegetables on the subsequent hydrolysis and metabolic fate of glucosinolates. Proceedings of the Nutrition Society66(1), 69-81.

[15]      Pedersen, I. B., Knudsen, N., Carlé, A., Vejbjerg, P., Jørgensen, T., Perrild, H., ... & Laurberg, P. (2011). A cautious iodization programme bringing iodine intake to a low recommended level is associated with an increase in the prevalence of thyroid autoantibodies in the population. Clinical endocrinology75(1), 120-126.

[16]      Liontiris, M. I., & Mazokopakis, E. E. (2017). A concise review of Hashimoto thyroiditis (HT) and the importance of iodine, selenium, vitamin D and gluten on the autoimmunity and dietary management of HT patients. Points that need more investigation. Hell J Nucl Med20(1), 51-56.

[17]      Mazokopakis, E. E., Papadomanolaki, M. G., Tsekouras, K. C., Evangelopoulos, A. D., Kotsiris, D. A., & Tzortzinis, A. A. (2015). Is vitamin D related to pathogenesis and treatment of Hashimoto’s thyroiditis. Hell J Nucl Med18(3), 222-7.

 



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