Wer bereits längere Zeit an Diabetes erkrankt ist, kennt das Kredo: Es ist wichtig, deinen Blutzuckerspiegel so oft wie möglich in deinem Zielbereich zu halten, um langfristige, ernste Gesundheitsprobleme wie Herzkrankheiten, Sehstörungen und Nierenerkrankungen zu verhindern oder zu verzögern! Leider ist das gar nicht immer so einfach- schließlich haben einfach unglaubliche viele Dinge im Leben enormen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
Wenn du in deinem Zielbereich bleibst, kann nicht nur vor Langzeitfolgen schützen, sondern auch deine Energie und Stimmung verbessern. Ein Blutzuckerziel ist der Bereich, den du versuchst, so oft wie möglich zu erreichen. Typische Zielwerte wären zum Beispiel:
Deine Blutzuckerziele können je nach Alter, zusätzlichen gesundheitlichen Problemen und anderen Faktoren unterschiedlich sein. Sprich auf jeden Fall mit deinem Gesundheitsteam darüber, welche Ziele für dich am besten sind. Auch in besonderen Situationen wie vor oder nach dem Sport sowie für nachts können diese Zielwerte variieren.
Neben dem täglichen Zielbereich, in dem du dich prozentual so häufig wie möglich aufhalten solltest, ist auch der Langzeitblutzuckerwert, der sogenannte HbA1c-Wert aussagekräftig. Mehr zu diesem Thema findest du hier.
Auch wenn der HbA1c-Wert einen Überblick über deine Blutzuckerregulierung liefert, zeigen neuere Erkenntnisse vor allem, dass nicht nur der Durchschnittswert zur Vermeidung von Langzeitfolgen entscheidend ist, sondern vor allem auch die lästigen Blutzuckerspitzen/-peaks. Diese solltest du unbedingt vermeiden, da sie dich total aus der Bahn werfen. Wir wollen einen stabilen Verlauf der Zuckerwerte. Wer wenig Schwankungen hat, hat einfach mehr Kraft, Energie und Lebensfreude.
Kohlenhydrate in der Nahrung lassen deinen Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr höher ansteigen, als wenn du Proteine oder Fette isst. Du kannst trotzdem Kohlenhydrate essen, wenn du Diabetes hast. Wie viele Kohlenhydrate du zu dir nehmen kannst, ohne deinen Blutzuckerzielbereich zu überschreiten, hängt von deinem Alter, deinem Gewicht, deinem Aktivitätsniveau und anderen Faktoren ab.
Das Zählen der Kohlenhydrate in Lebensmitteln und Getränken ist ein wichtiges Instrument zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Wer – wie wir – nun schon mehrere Jahre Diabetes hat, dem sprechen wir wohl aus der Seele, wenn wir sagen, dass dies eine echte Suche nach der Nadel im Heuhaufen ist. Den richten Spritz-Ess-Abstand zu finden, die Insulin-BE-Einheit, die jeweils zum Lebensmittel passt, das Einbeziehen von Sport, Stress oder dem warmen Wetter… teils ist das eine unlösbare Aufgabe, der wir uns einfach jeden einzelnen Tag stellen müssen. Frustrierend, oder?!
Du gute Nachricht ist, dass man ja auch einfach auf Kohlenhydrate verzichten kann. Huch? Ja, das ist möglich, zumindest eine Reduktion auf einen minimalen Anteil in der täglichen Lebensmittelzufuhr.
Mittlerweile ist die ketogene Ernährung nicht nur zum Abnehmen oder bei der Behandlung von Epilepsie bekannt geworden, sondern auch zur Vermeidung von Blutzuckerentgleisungen und der Erhöhung der Insulinempfindlichkeit bei Diabetes (Typ 1 und Typ 2). Mehr zu diesem Thema erfährst du hier.
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Leider kann der Blutzucker bei Menschen, die noch nicht ihren richtigen Weg im Umgang mit Diabetes gefunden haben, auch eine Blutzuckerentgleisung erleben. Häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und verschwommenes Sehen sind nur einige der Symptome eines unkontrollierten Diabetes. In den nachfolgenden Punkten wollen wir darauf näher eingehen.
1) Besonderer Durst und häufiger Harndrang als gewöhnlich
Das ist ein häufiges, aber nicht so offensichtliches Anzeichen für einen zu hohen Blutzucker: Du fühlst dich sehr durstig und musst mehr trinken als sonst. Übermäßiges Wasserlassen, auch Polyurie genannt, tritt auf, wenn sich Glukose in deinem Blut ansammelt und deine Nieren anfangen, härter zu arbeiten, um die zusätzliche Glukose loszuwerden. Wenn deine Nieren nicht mithalten können und den Blutzuckerspiegel nicht wieder auf ein normales Niveau bringen, wird der überschüssige Zucker mit dem Urin aus deinem Körper gespült, fügt sie hinzu. Du könntest dehydriert werden und Schwindelgefühle bekommen.
2) Du bist hungriger als sonst, verlierst aber an Gewicht
Viele Menschen mit unkontrolliertem Blutzucker haben mehr Hunger als sonst, was ein Symptom namens Polyphagie ist. Und obwohl du mehr isst, kann es sein, dass du ohne ersichtlichen Grund abnimmst, wenn dein Blutzuckerspiegel zu hoch ist.
Da dein Körper die Energie nicht aus der bevorzugten Quelle, der Glukose, bezieht, muss er auf Muskeln und Fett zurückgreifen. Wenn dein Körper beginnt, Muskeln und Fett zur Energiegewinnung abzubauen, kommt es zu einer ungewollten und ungesunden Gewichtsabnahme. Zusätzlich zu diesen Gewichts- und Appetitveränderungen kann es sein, dass du Schwäche in deinen Muskeln bemerkst und häufiger stürzt, fügt Emanuele hinzu. Wahrscheinlich hast du dieses Symptom auch gehabt, als du mit Diabetes diagnostiziert wurdest?!
3) Du fühlst dich ständig müde und erschöpft
Müdigkeit und extreme Abgeschlagenheit sind Symptome eines unkontrollierten Blutzuckerspiegels. Einfach ausgedrückt: Wenn dein Körper das Insulin nicht richtig verarbeitet oder nicht genügend Insulin zur Verfügung hat, bleibt der Zucker im Blut, anstatt in die Zellen zu gelangen und als Energie genutzt zu werden. Außerdem kann häufiges Wasserlassen zu Dehydrierung führen, was ein weiterer Faktor ist, der zur Müdigkeit beiträgt.
4) Du siehst merklich verschwommen aus und hast häufig Kopfschmerzen
Vielleicht bemerkst du, dass deine Sicht nicht mehr so klar ist wie früher und alles ein bisschen verschwommen erscheint. Laut dem Joslin Diabetes Center in Boston kann ein hoher Blutzuckerspiegel dazu führen, dass die Linse im Auge anschwillt, weil Flüssigkeit eindringt. Dadurch verändert sich die Form der Linse, so dass sie nicht mehr richtig fokussieren kann, was zu verschwommenem Sehen führt. Du könntest auch Schwierigkeiten bei der Arbeit, beim Autofahren und häufige Kopfschmerzen bekommen.
5) Wunden heilen langsamer ab als gewöhnlich
Laut dem National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (Nationales Institut für Diabetes und Verdauungs- und Nierenkrankheiten) heilen Schnittwunden, Schürfwunden, Prellungen und andere Wunden langsamer, wenn der Blutzucker unkontrolliert ist.
Diabetes verursacht Nervenschäden und beeinträchtigt die Durchblutung, vor allem in den Unterschenkeln und Füßen, was die Heilung verzögern kann, weil die Wunde nicht ausreichend durchblutet wird. Selbst kleinere Wunden sind anfälliger für Infektionen, die sehr ernst werden und sogar zu Amputationen des Fußes führen können. Wenn du ein Fußgeschwür hast, bemerkst du vielleicht, dass Wasser auf deine Socken sickert oder ein unangenehmer Geruch entsteht.
6) Kribbeln und Taubheit in deinen Händen oder Füßen
Wie bereits erwähnt, kann ein unkontrollierter Blutzucker Nervenschäden verursachen, die auch als diabetische Neuropathie bezeichnet werden. Du bemerkst vielleicht ein Kribbeln oder sogar Taubheit in deinen Händen und Füßen. Manche Menschen haben auch Schmerzen in ihren Händen und Füßen. Obwohl Neuropathie am häufigsten bei Menschen auftritt, die schon lange an Diabetes erkrankt sind, kann sie bei allen Menschen mit schlecht eingestelltem Diabetes auftreten.
7) Es entwickeln sich Blasen, Trockenheit oder andere Hautveränderungen
Kleine zusätzliche Hautstücke, sogenannte Skin Tags, können sich in den Hautfalten bilden, vor allem, wenn du an Diabetes leidest und versuchst, dein Gewicht zu kontrolliere. Dunkle, dicke Bereiche weicher Haut (Akanthosis nigricans genannt) können sich am Nacken, an den Händen, in den Achselhöhlen, im Gesicht oder an anderen Stellen bilden. Das kann ein Zeichen für Insulinresistenz sein. Blasen, Infektionen, Trockenheit, Juckreiz, Verfärbungen und Anomalien der Haut können allesamt Warnzeichen für einen hohen Blutzucker sein. Gehe zu deinem Arzt, wenn sich diese Hautveränderungen entwickeln.
8) Du bekommst häufiger als sonst Hefepilzinfektionen
Hyperglykämie kann dazu führen, dass du häufiger Hefepilzinfektionen im Genitalbereich bekommst. Laut ADA ist der Übeltäter oft eine Hefeart (ein Pilz), die als Candida albicans bekannt ist. Laut den Centers for Disease Control and Prevention können bei Frauen folgende Symptome auftreten: Juckreiz, Rötungen oder Schmerzen in der Scheide, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Schmerzen oder Unwohlsein beim Wasserlassen und dicker, abnormaler Ausfluss aus der Scheide.
Auch wenn Hefepilzinfektionen bei Menschen, die nicht an Diabetes erkrankt sind, häufig vorkommen, erhöht ein erhöhter Glukosegehalt im Blut das Risiko, sie zu bekommen. Die Hefe ernährt sich von Glukose, und wenn dein Blutzucker hoch ist, befindet sich mehr Glukose in den Harnwegen. Unbeschnittene Männer mit erhöhtem Blutzuckerspiegel sind ebenfalls gefährdet.
9) Geschwollenes oder blutendes Zahnfleisch, das dein Infektionsrisiko erhöht
Zahnfleischerkrankungen sind eine Komplikation von Diabetes, so das National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Disease. Außerdem kann sie die Kontrolle des Diabetes erschweren, da der Körper auf eine Infektion mit der Freisetzung von mehr Glukose in den Blutkreislauf reagiert.
Je mehr Glukose in deinem Speichel enthalten ist, desto mehr Nährstoffe finden die Bakterien, die sich mit der Nahrung im Mund verbinden, um Plaque zu bilden und Zahnfleischerkrankungen zu verursachen. Zu den Symptomen gehören zunächst rotes oder entzündetes Zahnfleisch. Wenn sie nicht behandelt werden, kann sich daraus eine Parodontitis entwickeln, die dazu führen kann, dass sich das Zahnfleisch von den Zähnen zurückzieht, Eiter oder Geschwüre entstehen oder sogar Zähne verloren gehen.
Um Schäden an deinem Zahnfleisch und deinen Zähnen zu vermeiden, solltest du deinen Blutzucker unter Kontrolle haben und einen Zahnarzt aufsuchen.
Viele Faktoren können zu einer Hyperglykämie beitragen, dazu zählen unter anderem:
Krankheit oder Stress können eine Hyperglykämie auslösen, weil Hormone, die zur Bekämpfung von Krankheit oder Stress produziert werden, auch deinen Blutzucker ansteigen lassen können. Auch Menschen, die nicht an Diabetes erkrankt sind, können während einer schweren Krankheit eine vorübergehende Hyperglykämie entwickeln. Menschen mit Diabetes müssen jedoch möglicherweise zusätzliche Diabetesmedikamente einnehmen, um den Blutzuckerspiegel während Krankheit oder Stress auf einem normalen Niveau zu halten.
1) Langfristige Komplikationen
Wenn du deinen Blutzucker in einem gesunden Bereich hältst, kannst du viele diabetesbedingte Komplikationen verhindern. Langfristige Komplikationen einer unbehandelten Hyperglykämie können sein:
2) Notfall-Komplikationen, die bei dauerhaft zu hohem Blutzucker auftreten können
Wenn der Blutzuckerspiegel hoch genug oder über einen längeren Zeitraum hinweg ansteigt, kann dies zu zwei ernsten Erkrankungen führen. Diese sollten unbedingt vermieden werden. Ganz wichtig ist, dass du in diesem Fall medizinisches Fachpersonal aufsuchst und informierst.
Dieser Zustand tritt auf, wenn Menschen Insulin produzieren, dieses aber nicht richtig funktioniert. Der Blutzuckerspiegel kann sehr hoch werden - mehr als 1.000 mg/dL (55,6 mmol/L). Da Insulin zwar vorhanden ist, aber nicht richtig funktioniert, kann der Körper weder Glukose noch Fett zur Energiegewinnung nutzen.
Die folgenden Ratschläge können dir helfen, deinen Blutzucker innerhalb deines Zielbereichs zu halten:
Eine Blutzuckerentgleisung kann eine äußerst gefährliche Angelegenheit werden- nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig. Diabetes richtig zu händeln ist allerdings auch wirklich keine einfache Sache.
Wir haben dir mögliche Symptome aufgelistet, die für eine Blutzuckerentgleisung sprechen können. Ebenso erfährst du in diesem Beitrag mehr dazu, wie du hohen Blutzucker vermeiden kannst- beispielsweise durch die ketogene Ernährung.